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Bienenlied (Pegnesisches Schäferlied)

Geplaatst: ma 09 jul 2001, 16:24
door Maurice Kuyckx
Bienenlied,

{Pegnesisches Schäferlied von Harsdörfer
1607 '“ 1658 (Nürnberg)}

Ein Liedlein will ich singen
Vom Honigvögelein,
Die hin und her sich schwingen
Wo bunte Blumen seyn.
Das Völklein in dem Grünen,
Es schmauset auf der Weid,
Ich singe von den Bienen,
Auf dieser grünen Heid.

Der Winter hält gefangen
Das zarte Jungfrauvolk,
Bis da#946; der Schnee vergangen,
Frost, Schauer, Nebelwolk,
Und wann die Weste stimmen,
Nach linder Lenzen Art,
So machen sich die Immen
Auf ihre Blumenfahrt.

Sie ziehen mit der Trummel;
Der Stachel weist das Schwerdt.
Ihr Brummel und Gehummel
Hat niemand noch gefährdt.
Sie nehmen sonder Morden
Den zarten Blumenraub,
Und ihre Beut ist worden
Der Baum und Blüten Laub.

Wie sie die Wachsburg bauen
Aus güldnem Pergament,
Kann niemand nicht beschauen,
In keines Künstler Händ
Hat man so sehr bewündert
Die Zimmerchen so gleich;
Sechseckig ist gesondert
Das Honigkönigreich.

Man sieht sie friedlich leben,
Ohn Eigennutz und Streit,
In steter Mühe weben,
Zu Lenz und Winterzeit;
Sie pflegen einzetragen
Der Blumen Saft und Tau,
Und führen mit Behagen
Gesamt den Zuckerbau.

Uit: Leipziger Bienenzeitung April 1954
(sig)Maurice